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Das Thema Rente geht uns alle an

 VdK Kreisgeschäftsführer hielt ambitionierten Vortrag bei der IG Frauen

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IG Frauen Vorsitzende Ulrike Kaunzner konnte im Hirmonshof in Bischofsmais

zahlreiche IG Frauen darunter Elisabeth Pfeffer, 2. Bürgermeisterin von Zwiesel und Gäste herzlich begrüßen. Ein ganz besonderer Willkommensgruß galt dem Referenten des Abends, VdK Kreisgeschäftsführer des LKR Regen Helmut Plenk. Kaunzner erinnerte an die Anfänge des modernen Wohlfahrtsstaates im ausgehenden 19. Jahrhundert als unter Reichskanzler Bismarck die erste Sozialgesetzgebung verabschiedet wurde.

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Helmut Plenk eröffnete sein Referat mit der Aussage, dass das Thema "Rente" uns alle betrifft. War die Absicherung der gesetzlichen Rente für einen Rentenempfänger 1970 noch durch drei Erwerbstätige garantiert, so sind es heute nur noch zwei! Im Jahr 2030 wird es dann voraussichtlich nur noch ein Berufstätiger sein. Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen in Deutschland zeigt einen Rückgang von derzeit 83 Millionen Menschen auf 75 Millionen im Jahr 2050!

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Dabei wächst der Anteil der über 65 Jährigen auf ca. 44%! Angesichts dieser Bevölkerungsentwicklung ist es umso wichtiger, so betonte Plenk, auf das "3 Säulen Konzept" bei der Finanzierung seiner Rente zu setzen: dazu gehören erstens die gesetzliche Rentenversicherung, zweitens die private Vorsorge und drittens die  betriebliche Altersvorsorge.

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Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung beträgt derzeit 18,6%, im Jahr 1997

lag er bei 20,3%! Für die Rentenberechnung stellte Plenk folgendes Beispiel vor:

Wer im Jahr 2018 ca. 37.000 Euro brutto verdient hat, erwirbt damit eine monatliche

Bruttorente von 32 Euro!

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Nach beispielsweise 30 Erwerbsjahren ergibt das eine Rente von ca. 960 Euro. Wenn dann womöglich Ansprüche aus privaten Versorgungswerken wie z.B. einer  hotovoltaikanlage oder Wohnungseigentum bestehen, kann ein angenehmer Lebensstandard gehalten werden.

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Reicht aber die Rente nicht, so erläuterte Plenk, steht er den Ratsuchenden mit seinem Beratungsangebot hilfreich zur Seite. Als kompetener Sozialexperte kann er zusätzliche

Möglichkeiten zur Rentenaufbesserung anbieten. Anhand von Fallbeispielen verdeutlichte

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Plenk den Sachverhalt: so gibt es Wohngeldzuzahlungen,  Grundsicherungs- und Sozialhilfeleistungen, die angespannte Lebenssituationen erheblich erleichten können.

Er betonte, dass die Betroffenen den Weg zur Beratungsstelle nicht scheuen sollten!

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Um Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung in Anspruch nehmen zu können, müssen Versicherte ihr vorher eine gewisse Zeit angehört haben. Je nach Rentenart gelten Wartezeiten zwischen 5 und 45 Jahren, auf die unterschiedliche rentenrechtliche Zeiten angerechnet werden. Zu diesen gesetzlichen Rentenarten zählen die Altersrente, die Erwerbsminderungsrente und die Todesfallrente.

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So gibt es zum Beispiel ab dem 1.1.2019 für Menschen, die krankheitsbedingt vor-

zeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen, folgende Neuerungen: die Zurechnungszeit, also beitragsfreie Zeit wird auf 3 Jahre und 5 Monate auf einen Schlag angehoben.

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Frauen, die lange Zeit einen Minijob auf 450 Euro Basis ausgeübt haben, haben einen Rentenanspruch von monatlich 5 Euro brutto erwirtschaftet, d.h. innerhalb von 10 Jahren 50 Euro! Wenn z.B. Pflegeleistungen hinzukommen, resultieren daraus positive rentenrechtliche Zeiten, z.b. bei mindestens 10 Stunden pro Woche und dem

Pflegegrad II.

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Verbesserungen gibt es auch bei der Mütterrente II, die ab dem 1.1.2019 gilt. Mütter, die ihre Kinder vor dem Jahr 1992 bekommen haben, erhielten bislang 2 Entgeltpunkte. Ein Entgeltpunkt hat den monatlichen Wert von 32,03 Euro. Nun erhalten sie einen zusätzlichen halben Entgeltpunkt, der monatlich 16,02 Euro beträgt. Diese Rentenerhöhung für die Mütter gibt es automatisch.

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Herr Plenk listete einige Daten auf, die sich auf den Landkreis Regen beziehen. Derzeit leben ca. 77.500 Einwohner im Landkreis und davon ca. 22.000 Rentner, das entspricht

28,6 % der Bevölkerung.

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Von diesen Rentnern erhalten die Männer eine durchschnittliche Altersrente von 822 Euro und die Frauen 510 Euro. Besonderes Augenmerk legte Plenk auch auf die Zunahme der Demenzkranken im Landkreis.

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Waren es im Jahr 2012 noch 1.300 Personen, die an Demenz erkrankten, so steigt die Zahl voraussichtlich bis 2020 auf 2.100 Menschen. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 2,7%. Diese Situation bedeutet eine große pflegerische Herausforderung für die Zukunft.

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Der nachfolgenden Generation legte Plenk ans Herz, sich rechtzeitig und umfassend mit Rentenfragen zu beschäftigen und möglichst frühzeitig mit der Rentenvorsorge zu beginnen.

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Interessante Fragestellungen und Diskussionsbeiträge begleiteten den fundierten und höchst informativen Vortrag. Unter großem Applaus bedankte sich IG Frauen Vorsitzende Ulrike Kaunzner bei Herrn Plenk für seine hoch kompetenten Ausführungen und  betonte, dass er zu den besten Rentenberatern Deutschlands gehört!

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