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Das Handwerk: Leistungsträger im Landkreis

Handwerk schafft goldenen Boden! Das hat Alois Pinzl junior als 1. Vorsitzender des Handwerkervereins Viechtach mit 350 Handwerksbetrieben bei einem Besuch der IG Frauen deutlich gemacht. Er führte die politische Gruppierung zunächst durch das Handwerksmuseum, das in 2500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden mit viel Geschick völlig neu restauriert wurde. 18 Werkstätten von verschiedenen Handwerksberufen werden darin sehr anschaulich ausgestellt. Was das Handwerk im Landkreis Regen leistet, konnte Pinzl im Anschluss daran mit eindrucksvollen Zahlen belegen: 1435 Betriebe erwirtschafteten mit 5320 Mitarbeitern einen satten Umsatz von etwas mehr als einer halben Milliarde Euro. Nur mit aufopferndem Fleiß und großem Können ergibt sich ein derartiger Erfolg. Das Handwerk von heute umfasst über 130 Ausbildungsberufe, die in acht Hauptgewerbe eingeteilt sind. So bevorzugen die jungen Leute mit 51 Prozent die Ausbildung im Elektro und Metallgewerbe, für das Bau- und Ausbaugewerbe interessieren sich 14,5 Prozent, lediglich 0,4 Prozent für das Bekleidungsgewerbe, wozu der Maßschneider, die Modistin oder der Sattler zählen. Große Interessensunterschiede bestehen zwischen den weiblichen und den männlichen Auszubildenden. Während die Fachverkäuferin im Lebensmittelbereich im Landkreis die Spitze anführt, sind es die Kfz-Mechatroniker bei den jungen Männern. Wer sich für einen handwerklichen Beruf entscheidet, braucht Technikverständnis, Gestaltungssinn, Talent zum Organisieren, Teamfähigkeit und für den Meistertitel auch den Wunsch nach Selbstständigkeit. Die Ausbildung im Betrieb, in der Berufsschule und die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung ermöglichen einen straffen Werdegang: Bereits mit 23 Jahren kann man zum Meister „gekürt“ werden!

Um sich weitere Karrieremöglichkeiten zu erschließen, gibt es das Verbundstudium, das die Berufsausbildung parallel mit einem Studium an einer Fachhochschule anbietet. Voraussetzung hierfür ist die Fachhochschulreife. Mit 25 Jahren ist man dann möglicherweise bereits Leiter eines Betriebes. Handwerkliche Arbeit ist ganzheitlich angelegt und führt zur Selbstverwirklichung mit hohem Zufriedenheitsgrad, erfuhren die Gäste. Mit Kopf, Herz und Hand schafft der handwerklich Tätige etwas Neues entsprechend den Bedürfnissen seines Auftraggebers. Im Landkreis Regen werden zur Zeit 441 Lehrlinge in den verschiedensten Handwerksberufen ausgebildet, 150 neue Ausbildungsverträge sind hinzugekommen.Die Hälfte der Auszubildenden sind Realschulabsolventen, denn sie wissen, dass handwerkliche Arbeit gefragt ist und einen sicheren Arbeitsplatz bietet. Das schlägt sich in den entsprechenden Gehältern nieder: Die durchschnittlichen Lehrlingsgehälter liegen zwischen 650 Euro und 1000 Euro. Ein Meister kann mit einem Brutto- Anfangsgehalt zwischen 2388 Euro und 4278 Euro je nach Berufsrichtung rechnen. Der jüngste Konjunkturbericht der Handwerkskammer und die Zahlen für den Landkreis Regen bestätigen, dass die Handwerker so gut im Geschäft sind wie seit 20 Jahren nicht mehr. Ein Fünftel aller Betriebe werde demnächst
neue Mitarbeiter einstellen. Pinzl bekräftigte abschließend die solide Stellung des Handwerks auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten. IG-Frauen-Vorsitzende Ulrike Kaunzner bedankte sich unter großem Beifall für die fundierten Ausführungen des Referenten.

 

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