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Herausragende Botschafterin für Togo

Frau Margret Kopp referierte vor der IG Frauen ber ihre Togoprojekte

 IG Frauen Vorsitzende Frau Ulrike Kaunzner                bedankt sich bei Frau Margret Kopp

IG Frauen Vorsitzende Ulrike Kaunzner begrüßte Gäste und Vertreterinnen der IG Frauen in der Bürgerstube des Hotels Schmaus.

Ein besonderer Willkommensgruß galt der Referentin des Nachmittags Frau Margret Kopp, einer gebürtigen Prackenbacherin zusammen mit ihrem Mann.

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Sie berichtete auf begeisternde  Art und Weise über ihr nahezu 40 jähriges Engagement für das afrikanische Land Togo. Es liegt an der westafrikanischen Elfenbeinküste handtuchartig zwischen Ghana und Benin am 8. tropischen Breitengrad. Flächenmäßig ist es etwas kleiner als Bayern bei einer Einwohnerzahl von 7,7 Millionen. Aus einer kleinen Privatinitiative hat sich vor zehn Jahren der größte Togohilfsverein Deutschlands " Aktion PiT-Togohilfe" entwickelt, dem Frau Kopp heute als erste Vorsitzende vorsteht.

 

Der Fokus ihrer Arbeit liegt im ländlichen Bereich, wo die Familienstrukturen hohen Kinderreichtum aufweisen. 43 % der Bevölkerung ist jünger als 15 und 3% älter als 60 Jahre Die Frauen haben innerhalb der Familie eine anerkannte Stellung, denn sie müssen sich um den Haushalt ebenso kümmern wie um die Vermarktung der Ernteprodukte. Die Arbeit der Frauen ist dort besonders schwer und mühselig und nicht selten müssen sie lange Wege zum Wasserholen auf sich nehmen. Gesundheit ist ein Menschenrecht: Unter dem Motto "Sante pour tous"- Gesundheit für alle- wird dafür Sorge getragen, dass z.B. Mütterberatungszentren und Entbindungsstationen mit Basismedikamenten, Krankenhausbetten und medizinischen Geräten ausgestattet werden.

 

Von den landesweit 650 Ärzten arbeiten mehr als 60% in der Hauptstadt Lome. Auf die Gesamtbevölkerung Togos bezogen bedeutet dies: ein Arzt pro 10.000 Menschen! Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit dem französichen Arzt Dr. Michelle Kodom, der mit einem ausgewählten Ärzteteam sowie Op-und Laborpersonal im Rahmen 14 tägiger Einsätze ca. 5000 Menschen betreut und davon ca. 500 Kranke einer Operation zuführt.

 

Hier obliegt es wiederum den Frauen, Pflege und Verpflegung von stationären Patienten zu übernehmen. Wie Frau Kopp berichtete, werden in den 5 Regionen Togos jeweils zwei Musterdörfer unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung betreut: "Village Aimes-Afrique"- das lebenswerte Dorf. Dabei stehen medizinische Versorgung und Aufbau eines Gesundheitswesens, Zugang zu sauberem Trinkwasser und Einhaltung von hygienischen Mindeststandards im Vordergrund.

 

So wird beispielsweise die Installation eines Trinkwasserbrunnens mit ca. 3000 Euro veranschlagt. Zweithöchste Priorität haben Schulbildung und Eröffnung beruflicher Perspektiven wie z.B. Einrichtung und Betreuung von Nähschulen. Bei all diesen Projekten gilt der Grundsatz der "Hilfe zur Selbsthilfe". Nur so können die Menschen auf Dauer zu eigenverantwortlichem Handeln gelangen.

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Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 5 Kindern pro Frau ist die Kindersterblichkeit im ersten Jahr sehr hoch: 40 Kinder pro 1000 Lebendgeburten! Zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr sterben nochmal 70 von 1000 Kindern. Heute liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei ca. 60 Jahren. Frau Kopp wies auch auf besondere Unterstützungs möglichkeiten hin: Im Rahmen des KISS -Programmes (Kinderschulspeisung) erhält ein Schulkind ein Schuljahr lang täglich ein gesundes und schmackhaftes Essen (25Cent pro Mahlzeit!), d.h. pro Jahr 50 Euro!

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Über die Aktion PiT- Togohilfe e.V. (www.aktionpit.de) können Spenden übermittelt werden. Zusätzlich kann für einen monatlichen Betrag von 30 Euro die Patenschaft für die weiterführende Schulausbildung eines Kindes übernommen werden. Einen kleinen Seitenhieb auf die gesame wirtschaftliche Situation konnte sich Frau Kopp nicht verkneifen: Der Kaffeebohnenexport nach Frankreich wird nicht in Devisen beglichen, sondern in Form von NescafeImport! Nach einer ausgiebigen Diskussionsrunde bedankte sich Frau Kaunzner bei Frau Kopp mit einem Blumen präsent für den eindrucksvollen Powerpoint-Vortrag.

 

Die Schatzmeisterin der IG Frauen Frau Kolmer betonte, dass sie einen Spendenaufruf im Rahmen des KISS-Programmes befürwortet und durch die IG Frauen unterstützt.

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